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Die Werbebilder sind
klar: «Mann und Natur» ist ein oft gewähltes Sujet, wobei die Machos
zugunsten von naturliebenden Männern verschwunden sind. Diese schweifen
sinnierend durch den Wald oder springen von Klippen. Frauen werden eher
mit verführerischen Cinderellas und Märchenwelten angesprochen.
Geschlechtsspezifika basieren bei den Düften allerdings auf subjektivem
Empfinden. Als typisch männlich gelten tendenziell Duftnoten mit herben
Akzenten von Tabak, Leder, Kräutern, Gewürzen, Hölzern oder Moosen und
enthalten einen Anteil an frischen Komponenten wie Zitrusfrüchten oder
Bergamotte. Bei den Damendüften zählt etwa die Hälfte zur blumigen
Duftfamilie, innerhalb deren Blütenessenzen deutlich charakterprägend
sind.
Ein neuer Trend: Heute verschmelzen die Kategorien der Frauen- und
Männerdüfte immer öfters. «Die klischeehaft maskulinen Kompositionen
haben ausgedient. Angesagt sind ausgewogene und ausbalancierte Düfte»,
sagt Werner Abt. Die einst starren Grenzen zwischen Männer- und
Frauendüften seien langsam am Verschwinden. «Bei einem Blindtest sind
sie nicht mehr eindeutig identifizierbar», sagt der Duftspezialist.
Zunehmend enthalten die Männerdüfte fruchtige Noten, Parfümeure haben damit begonnen, feminin blumige
Ingredienzien in die männliche Duftwelt zu streuen. So finden sich
Lavendel und Veilchen im Parfum Jil Sander Man, mediterrane Zitrusnoten
mit Basilikum, Veilchenblättern und Ingwer in Tom Ford for Men.
In den sechziger und siebziger Jahren wäre das noch undenkbar
gewesen. Ein Männerduft musste eine Fougère-Note haben: Wald, duftende
Nadeln, den frischen Geruch von Pinien und Eichenmoos, dazu Lavendel und
Rosmarin, etwas Labdanum und Patchouli und immer wieder Coumarin, das
etwas nach Vanille riechende Extrakt der Tonkabohne. Als Mann ein Parfum
zu tragen, war damals sowieso grenzwertig. Auf gar keinen Fall durfte
es aber nach einem Frauenduft riechen.
Im Zeitalter der Metrosexualität haben sich die Duftwelten verändert.
So mögen viele Frauen die blumig süssen Kreationen nicht mehr und
bevorzugen eine Prise Vetiver – und der Mann lässt sich neben Hölzern
und Moosen gerne von einer Mandarine und einem Veilchen den Kopf
verdrehen. Nicht immer, aber immer öfters.
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Quelle: http://www.bilanz.ch/luxus/maennerparfums-abgefuellte-erotik
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