Die Werbebilder sind klar: «Mann und Natur» ist ein oft gewähltes Sujet, wobei die Machos zugunsten von naturliebenden Männern verschwunden sind. Diese schweifen sinnierend durch den Wald oder springen von Klippen. Frauen werden eher mit verführerischen Cinderellas und Märchenwelten angesprochen. Geschlechtsspezifika basieren bei den Düften allerdings auf subjektivem Empfinden. Als typisch männlich gelten tendenziell Duftnoten mit herben Akzenten von Tabak, Leder, Kräutern, Gewürzen, Hölzern oder Moosen und enthalten einen Anteil an frischen Komponenten wie Zitrusfrüchten oder Bergamotte. Bei den Damendüften zählt etwa die Hälfte zur blumigen Duftfamilie, innerhalb deren Blütenessenzen deutlich charakterprägend sind.
In den sechziger und siebziger Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Ein Männerduft musste eine Fougère-Note haben: Wald, duftende Nadeln, den frischen Geruch von Pinien und Eichenmoos, dazu Lavendel und Rosmarin, etwas Labdanum und Patchouli und immer wieder Coumarin, das etwas nach Vanille riechende Extrakt der Tonkabohne. Als Mann ein Parfum zu tragen, war damals sowieso grenzwertig. Auf gar keinen Fall durfte es aber nach einem Frauenduft riechen.
Im Zeitalter der Metrosexualität haben sich die Duftwelten verändert. So mögen viele Frauen die blumig süssen Kreationen nicht mehr und bevorzugen eine Prise Vetiver – und der Mann lässt sich neben Hölzern und Moosen gerne von einer Mandarine und einem Veilchen den Kopf verdrehen. Nicht immer, aber immer öfters.
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Quelle: http://www.bilanz.ch/luxus/maennerparfums-abgefuellte-erotik
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