Donnerstag, 25. Oktober 2012

Gerüche gehen direkt ins Gehirn

Gerüche gehen direkt ins Gehirn. Ein ganz besonderer geht dort nie wieder raus, der Duft der Babies.

Jede Zuneigung hat einen guten Grund. … Die Mutter ist glücklich und hat das gewisse Leuchten im Gesicht. Sie legt sich die Tochter auf den Bauch und riecht an deren Kopf und an den Haaren und am Ohr und am Hals unter der Backe.

Wie riecht es?

Nach Baby, sagt sie und lacht. Riech noch mal! Es riecht weich und noch nicht nach Mensch.

Es gibt keinen anderen Geruch, der das vergleichsweise sein könnte. Der einzige Geruch, der uns sagt, dass wir nicht allein sind. Von Anfang an.

Ich kann einen Babygeruch von jedem anderen unterscheiden, sagt Professor Randolf Menzel, Leiter des Institus für Neurobiologie, FU Berlin.

Kein anderer Sinn geht so direkt in unser Gehirn wie das Riechen. Die entsprechende Hirnregion ist stammesgeschichtlich der älteste Gehirnteil. Der Mensch kann 10 000 bis 50 000 verschiedene Düfte unterscheiden. Nichts ist so sehr mit Erinnerungen verbunden wie Gerüche. Wir sind Riechtiere: Da ist der Reiz, der Geruch, und diese Erregung führt zu einem Bild im Gehirn. Jeder Duft macht ein anderes Muster.

Das sind eigenständige Landschaften. Das alles ist unser Duftgedächtnis. Und die frühzeitig geprägten Düfte sind sehr stabil, sagt Randolf Menzel.

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